... und lässt keine Langeweile aufkommen: Nachdem sich das Theater der Dichtung der Erzgebirgischen Theater im Januar mit gleich mehreren Vorstellungen Aphra Behn und ihrem Werk gewidmet hat, stellen am 7. Februar Studierende der Uni Kiel gemeinsam mit Herausgeber und Übersetzer Tobias Schwartz die erste freie Schriftstellerin Englands im Literaturhaus Schleswig-Holstein vor.
Mit »Gegen das Schweigen« ist in diesem Herbst die Autobiografie der feministischen
Sprachwissenschaftlerin, Frauenbiografieforscherin und Autorin Luise F. Pusch bei uns erschienen. Nach einer sehr
schönen Buchpremiere und einigen ebenso schönen Besprechungen – zuletzt u.a. von Brigitte Siebrasse in der taz – sind wir nun gespannt auf die (englischsprachige) Veranstaltung der Brandeis University (Boston) am
14.
Februar, 18 Uhr MEZ, die glücklicherweise online stattfindet. Weitere Lesungen im Frühjahr folgen, wir halten Sie auf dem Laufenden! Und weiterhin ist auch der im November gesendete
ZEIT-Podcast »Alles gesagt?« zu hören.
Auch das tolle Gespräch mit Iris Schürmann-Mock im WDR über ihre Spurensuche nach vergessenen Schriftstellerinnen aus drei Jahrhunderten, »Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben«, können Sie noch nachhören.
Unsere vier Neuerscheinungen im Frühjahr finden Sie hier und natürlich in unserer Vorschau, in der Sie hier blättern und die Sie hier herunterladen können. Schon im Februar wird – zum 80. Todestag der jüdischen Dichterin – Ingeborg Gleichaufs Porträt von Gertrud Kolmar, »Alles ist seltsam in der Welt«, erscheinen.
Danach folgen die erweiterte Neuausgabe von »Ob die Möwen manchmal an mich denken?« von Kristine von Soden über die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee, der letzte Band der Weltreisetrilogie von Alma M. Karlin, »Erlebte Welt«, in dem Karlin unter anderem in Indonesien, Thailand und Indien unterwegs ist, sowie »Das Buch von der Stadt der Frauen« der Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan, herausgegeben und in einer überarbeiteten Übersetzung von Margarete Zimmermann.
»Lies ein Buch mit queerem oder feministischem Inhalt« heißt die
Indiebookchallenge im Februar. Unsere
Empfehlung: Luise F. Puschs Autobiografie »Gegen das Schweigen«! Mehr zu dieser
tollen Aktion und weitere AvivA-Empfehlungen zur Lese-Challenge finden Sie hier.
Herzliche Grüße,
Ihre Britta Jürgs
Was nicht alles
Im England einer unbestimmten Zeit nach dem »Großen Krieg« hat die Regierung sich zum Ziel gesetzt, den Verstand der Bevölkerung zu fördern – mit zweifelhaften Methoden. Rose Macaulays 1918 erschienener, witzig-scharfsichtiger wie sozialkritischer Roman gilt als Inspiration für Aldous Huxleys »Schöne neue Welt« und ist in der Übersetzung von Josefine Haubold nun erstmals auf Deutsch zu lesen!
Gegen das Schweigen
Von den Nachkriegsjahren durch die Wirtschaftswunderzeit in die »Swinging Sixties«: Geschichten wie die von Luise F. Pusch waren jahrzehntelang kaum erzählbar. Die Geschichte der Kindheit in Ostwestfalen, der Schülerin mit Liebe zur Musik, der Studentin in Hamburg ist auch die Geschichte einer lesbischen jungen Frau im Zeitalter der Ultra-Homophobie.
»Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben«
Adrienne Thomas erreichte ein Millionenpublikum, Gabriele Reuters Roman »Aus guter Familie« erreichte 28 Auflagen, Diana Kempff wurde mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet – doch Können und Erfolg sind keine Garantie gegen das Vergessen. Iris Schürmann-Mock stellt 25 deutschsprachige Schriftstellerinnen aus 250 Jahren vor und schlägt mit einer ergänzenden »Spurensuche« eine Brücke in die Gegenwart.
Annette Brauerhoch und Heike Klippel (Hg.)
Frauen und Film 70: Räume
Unterschiedlichste Perspektiven auf Räumlichkeit, filmischen und außerfilmischen Raum stehen im Zentrum der neuen Ausgabe der »Frauen und Film«.
Alles ist Jazz
Berlin um 1930. Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement, die nächste Miete überfällig und die tägliche Mahlzeit besteht aus einem Teller Suppe. Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen Gleichgesinnter hat sie das Kabarett-Kollektiv »Jazz« gegründet. Ein quirliger Roman aus dem Berlin der »Goldenen Zwanziger« zwischen Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Idealismus und Aufbruch.
Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit
Die junge Kommunistin Hanna flieht aus dem nationalsozialistischen Berlin in ihre Geburtsstadt Prag. Sie findet illegale Arbeit bei einer liberalen Tageszeitung, begegnet in den Kaffeehäusern alten Freundinnen, misstrauischen Genossen und nationalsozialistischen Spionen – und obendrein auch noch ihrer bürgerlichen Herkunft.
So viel Energie
Käthe Kollwitz schuf ihre berühmte »Pietà« im Alter von 70 Jahren, Louise Bourgeois war 88, als ihre gigantische Installation »Maman« in der Tate Modern begeisterte. In 16 Porträts von Künstlerinnen jenseits der 50 untersucht Hanna Gagel das Phänomen der späten Schaffenskraft und setzt positive Gegenakzente zum ungeliebten Bild des Alterns.
Erlebte Welt
Der dritte Teil ihrer Weltreise-Trilogie führt über Indonesien, Singapur, Thailand, Burma, Indien, Jemen und Eritrea durch den Suezkanal, bis die deutsch-slowenische Schriftstellerin nach acht Jahren abenteuerlicher Reise im Jahr 1927 schließlich in ihre Heimatstadt Celje/Cilli zurückkehrt.
Das Buch von der Stadt der Frauen
Feministische Utopien im Spätmittelalter? Christine de Pizan gilt als die erste Autorin, die vom Schreiben leben konnte. Das 1404/05
entstandene »Buch von der Stadt der Frauen« ist eine ebenso kluge wie witzige Streitschrift gegen die Flut von
hate speech aus der Feder frauenfeindlicher Autoren. Aus dem Mittelfranzösischen von Margarete Zimmermann.
Alles ist seltsam in der Welt
Gertrud Kolmar. Ein Porträt
Gertrud Kolmar gilt als bedeutende deutschsprachige Dichterin. Für heutige Leser:innen ist die Lektüre Kolmars vor allem mit dem Wissen um deren Ermordung in Auschwitz verknüpft. Doch ihr literarisches Werk wie auch ihre Briefe sind mittlerweile gut zugänglich, und sie zeigen das Bild einer vielseitigen und radikalen Dichterin, die in keine Kategorie passt.
»Ob die Möwen manchmal an mich denken?«
Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee
Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich kam sogleich auch der »Bäder-Antisemitismus« auf. Anhand einer Fülle historischer Quellen zeichnet Kristine von Soden ein facettenreiches Bild jener Zeit bis 1937, als nahezu alle Orte und Strände für jüdische Badegäste verboten waren. Nun erscheint ihr Standardwerk in erweiterter Neuauflage.