Unsere Empfehlung zur Indiebookchallenge im Juli 2024
übersetzt von Tobias Schwartz
mit einem Nachwort von Klaus Reichert
144 Seiten
Gebunden
ISBN 978-3-932338-92-2
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Anders als ihre Romane ist Virginia Woolfs Theaterstück »Freshwater« heute fast in Vergessenheit geraten. Dabei ist die kurze, 1935 im halbprivaten Rahmen des Bloomsbury-Kreises aufgeführte (und dort von Virginia Woolf selbst inszenierte) Komödie nicht nur ein Stück Zeit- und Gesellschaftskritik, sondern lässt seine Autorin als humorvoll-ironische Dramatikerin in einem ganz neuen Licht erscheinen.
In einer kleinen Künstlerkolonie im Küstenort Freshwater auf der Isle of Wight wird der »Dienst an der Kunst« ins Groteske getrieben. Die AkteurInnen sind Künstlerpersönlichkeiten des viktorianischen Zeitalters, darunter die berühmte Fotografin Julia Margaret Cameron, Virginia Woolfs Großtante. Sowohl die junge Schau- spielerin Ellen Terry als auch Julia Margaret Cameron planen ihre Flucht aus diesem Elfenbeinturm – mit ganz unterschiedlichen Motiven.
An einer Wiederaufführung Anfang der 1980er Jahre in Paris waren u. a. Eugène Ionesco, Alain Robbe-Grillet und Nathalie Sarraute beteiligt; die erste Aufführung in Deutschland fand erst 1994 in Mainz statt. Anders als in England, Frankreich, Italien oder Spanien wurde »Freshwater« in Deutschland bislang nicht in Buchform veröffentlicht und fehlt auch in der bei Fischer erscheinenden Gesamtausgabe.
Tobias Schwartz’ »Bloomsbury«, das Woolfs Komödie als »Stück im Stück«, neu übersetzt durch den Autor, enthält, ist ein Theaterstück rund um die Uraufführung von »Freshwater«. Dem historischen Kontext des Werkes von Virginia Woolf wird in Schwartz‘ originellem Rahmenstück neues Leben eingehaucht. Verbürgtes, aus Originalzitaten Montiertes und fiktional Ergänztes lassen den poetologischen Kosmos und das biografische Umfeld dieser modernen Klassikerin aufleuchten.
Der ebenfalls von Tobias Schwartz übersetzte Essay Virginia Woolfs über Julia Margaret Cameron sowie ein Nachwort des Virginia Woolf-Herausgebers Klaus Reichert vervollständigen diesen Band.
»Geistvoll und erhellend.«
Carsten Wist, Die Vorleser (rbb)
»Nach vollendeter Lektüre blickt man auf neue Bekannte unter den viktorianischen Künstlern zurück. Und auf eine lachende Virginia Woolf.«
Eva Schäfers, Süddeutsche Zeitung
»Die Handlung dieser kaum dreißig Seiten langen ›Eselei‹, wie Woolf es nannte, ist eine äußerst witzige Farce auf den künstlerischen Familienkreis der Autorin.«
Eva Marburg, Frankfurter Rundschau
»›Freshwater‹ ist natürlich ein Geschenk für Liebhaber der großen Virginia Woolf – und ein kleines Juwel.«
Martin Krumbholz, Theater der Zeit
»Die verrückte Geschichte um Woolfs exzentrische Tante Julia Margaret Cameron (...) hat das Zeug für den Olymp des Absurden.«
Ulrike Baureithel, Der Tagesspiegel
»Die Informationen in den von Tobias Schwartz geschriebenen Teilen stammen aus Virginia Woolfs Tagebuchaufzeichnungen und anderen Materialien. Alle Teile gehen sehr gut ineinander über und geben einen tollen Einblick in Virginias Leben und die Bloomsbury Gruppe. Der lustige, etwas absonderliche Ton von Freshwater ist perfekt getroffen.«
»Ihr Theaterstück Freshwater wurde 1935 im halb privaten Umfeld aufgeführt und glänzt vor bissiger Gesellschafts- und Personensatire.«
Kulturjournal Fräulein Julia