Unsere Empfehlung zur Indiebookchallenge im Juli 2024
Band 1: Ich lehne es ab, meine Zunge im Zaum zu halten. Romane und Erzählungen
Band 2: Fliegen sollst du. Dramen und Gedichte
Hg., aus dem Englischen übersetzt u. m. einem Vorwort v. Tobias Schwartz
Zwei Bände im Schuber, 620 Seiten,
Hardcover m. Leseband
ISBN: 978-3-949302-01-5
Dörlemann ZuSatz-Preis der HOTLIST 2022
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Der erste Band mit dem Roman »Oroonoko«
und weiteren Erzählungen Aphra Behns ist bei Culturbooks als E-Book erschienen.
Oroonoko ist ein westafrikanischer Prinz, der als Sklave in die Kolonien verkauft wird und dort einen Aufstand anzettelt. Die schöne Miranda nutzt ihr blendendes Aussehen, um daraus Profit zu schlagen, und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Der Freibeuter Willmore stellt auf dem Karneval von Neapel Frauen nach und wird von Hellena gebändigt, die ein Leben in – sexueller – Freiheit dem Kloster vorzieht. Der an »Mondwahn« leidende Doktor Baliardo schließlich erlebt sein blaues Wunder, als ihm vermeintlich Außerirdische einen Besuch abstatten.
Aphra Behn – eine Feministin avant la lettre – ist die erste bekannte freie Schriftstellerin Englands und »Erfinderin« des
realistischen Romans, wie wir ihn kennen. Ob in ihrem Prosawerk oder in ihren Erfolgskomödien, ihr Figurenarsenal könnte unterschiedlicher nicht sein. Doch all ihre Heldinnen und Helden eint,
dass sie sich keinen Zwängen und Konventionen fügen wollen. Behns Themenspektrum reicht von Gender Trouble bis zur Zivilisationskritik und stets begehrt sie auf gegen die unterdrückte Stellung
der Frauen in ihrer Epoche.
Virginia Woolf und Vita Sackville-West machten zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf
Aphra Behn aufmerksam. Ist sie die berühmte Schwester Shakespeares, die Woolf in ihrem Essay »Ein Zimmer für sich allein« imaginiert?
Ja und nein. Sie schrieb einige der erfolgreichsten Komödien der englischen Restaurationszeit, beeinflusste Schriftstellerinnen wie Delarivier Manley, Charlotte Lennox, Eliza Haywood und Mary
Astell und kritisierte die Kolonialgeschichte Englands, kaum dass es sie gab. Trotzdem geriet sie fast vollständig in Vergessenheit. Ihre Renaissance in England läuft hochtourig. In Deutschland
ist sie bislang lediglich ein Geheimtipp – höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert.
Neben dem autofiktionalen Roman »Oroonoko« enthält diese Werkauswahl in Neu- und Erstübersetzungen die Erzählungen »Die schöne Scheinheilige«, »Liebesbriefe an
einen Edelmann« und »Die Abenteuer der schwarzen Lady«, die Komödien »Der Freibeuter« und »Der Herrscher des Mondes« sowie eine breite Auswahl aus Aphra
Behns lyrischem Schaffen.
»Diese Autorin hat uns viel zu sagen. Die Palette der Themen ist groß, der stilistische Auftritt forsch, die Gestaltung begeistert.«
Hotlist-Jury zur Auszeichnung mit dem Dörlemann ZuSatz 2022
»In jeden gut gepflegten Buchschrank gehört neben Shakespeare die zweibändige Ausgabe des Werks von Aphra Behn, die übersetzt und herausgegeben wurde von Tobias Schwartz.«
Thomas Böhm, Die Literaturagenten, radioeins
»Das knallt und das rührt und das überrascht – und da flimmern die Charaktere vorbei, haben es wirklich in sich: Bösewichter, aber auch ganz differenzierte Figuren. Das ist unterhaltsam, aber es ist auch klug.«
Katharina Döbler, RBB Kulturradio
»Was mir aufrichtig Spaß gemacht hat, sind die Dramen. ›Der Herrscher des Mondes‹ fand ich zum Totlachen, (...) wirklich extrem lustig!«
Magda Birkmann, 54books
»Tobias Schwartz' brillante Übersetzung macht uns diese wegweisende Autorin endlich zugänglich.«
Bärbel Gerdes, AVIVA-Berlin.de
»Aphra Behn – also vielleicht sogar die Mutter des Romans? In jedem Fall eine skeptische Beobachterin ihrer Zeit.«
»Als Frau, die Konventionen brach, Grenzen festgezurrter Identitäten sprengte und selbstbestimmt lebte, taugt sie gewissermaßen als Covergirl für heutige Feministinnen und den Wunsch, doch eine erfolgreiche Schwester oder eben Nichte Shakespeares zu entdecken.«
Marlen Hobrack, der Freitag
»Für mich eine überraschende Entdeckung, wie sich aus diesen klassischen Zeilen eine unkonventionelle, selbstbewusste weibliche Stimme erhebt. Literaturhistorisch und für alle, die Klassiker lieben, eine empfehlenswerte Sammlung ihrer sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen Schriften!«
»Überhaupt zeichnet sich Aphra Behns Sicht auf die Dinge durch einen herzhaften Pragmatismus aus, den man eigentlich erst in der heutigen Zeit für möglich halten würde.«
Ulrike Sárkány, Lesart
»Ein Höhepunkt der poetischen Gegenrede.«
Michael Braun, Deutschlandfunk
»Angriffslustig in ihrer Lyrik, voll überbordender Fantasie in ihrer Prosa, zuweilen aber auch anlehnungsbedürftig wie in der Erzählung ›Liebesbriefe an einen Edelmann‹, Verkünderin der auch
gleichgeschlechtlichen Liebe und der Erotik, so stellt sich das weibliche Ich in den Texten Behns dar. Etwas Ähnliches findet sich in der Literatur des 17. Jahrhunderts sonst nicht.«
Eva Pfister, WOZ Die Wochenzeitung
22. Juni – 14. September 2024: »Der Freibeuter« im
Berliner Monbijou-Theater