1. Band der Reisetrilogie
Herausgegeben und mit einem Nachwort
von Jerneja Jezernik
4. Auflage, gebunden, m. Leseband
400 Seiten
ISBN: 978-3-932338-75-5
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»Es war eine ungemein stürmische Zeit, zu der Leute ohne Entzündung der Einbildungsnerven wohl zu Hause geblieben wären.«
Am 24.11.1919 bricht Alma Karlin zu ihrer Weltreise auf, die sie in den folgenden acht Jahren durch fünf Kontinente führen sollte.
Durch ihre Reiseerlebnisbücher, die sie nach ihrer Heimkehr nach Cilli (slowenisch Celje) verfasst, wird sie zu einer der berühmtesten und meistbewunderten
europäischen Reiseschriftstellerinnen.
In »Einsame Weltreise« beschreibt Karlin die ersten vier Jahren ihrer Weltumrundung. Von Europa aus fährt sie – ihre Schreibmaschine »Erika« im Gepäck – nach Südamerika, von dort über Kalifornien
und Hawaii nach Japan, dem erklärten Ziel ihrer Reise, und weiter nach China.
Im Gegensatz zu anderen Reisenden hat sie kein Vermögen, aus dem sie ihre Reise finanzieren könnte; sie arbeitet unterwegs als Dolmetscherin und Sprachlehrerin und lebt in einfachen Unterkünften
abseits der damals für Europäer_innen üblichen Ziele. Ihr ironisch-kritischer Ton und ihr Blick für den Alltag und die sozialen Gefüge der von ihr besuchten Länder zeichnen Karlins Reisebuch
aus.
»Zu Land bin ich – vermutlich weil ich irgendwo auf Erden Haus und Weingarten habe – der Kapitalist, der auf das Volk herabsieht, nicht in Hochmut, bewahre, aber doch mit dem unzweifelhaften Empfinden einer Grenze. Ich schätze geputzte Fingernägel und Nasen, ich liebe gute Umgangsformen und ein ungeschliffenes Wesen, auch wenn von Tugenden begleitet, hat bei mir nie sonderlich viel Anklang; auf Deck dagegen bin ich nicht nur Sozialist, sondern ein erbitterter Kommunist und geheimer Umstürzler. Warum behandelt man den, der nicht mehr als fünfzig Dollars für eine kürzere Fahrt bezahlen kann, wie ein minderwertiges Tier und den, der hundertfünfzig aus seinem Überfluß zahlt, wie einen gottbegnadeten Fürsten?«
»Diese Expedition ins Ungewisse genau einhundert Jahre nach Karlins Einschiffung in Genua nacherleben zu können, bedeutet nicht weniger als ein Lektüreglück.«
Katrin Hillgruber, Deutschlandfunk
»Karlin schreibt in leichtem, plastischem, oft selbstironischem, aber nie beschönigendem Ton über Naturbeobachtungen, über Menschen, denen sie begegnet, und über die Faszination für alles Neue.«
Annina Bachmeier, taz
»Es ist eine historische Schatzsuche, dieses Buch zu lesen.«
Katharina Döbler, rbb Kultur
»Ihre unterhaltsamen, oft ironischen Schilderungen machten Karlin später zu einer der meistgelesenen Reiseautorinnen in Europa (...). Fantasievoll beschrieb sie ihre Eindrücke von Menschen, Städten und exotischen Landschaften.«
Corina Kolbe, Spiegel Online
»Dass sie ohne finanzielle Absicherung reist, ohne Begleitung, oft dem Tod nahekommt und trotzdem, voller Wissensdurst, weiterzieht, macht Alma Karlin zu einer Art Free Solo Ikone unter den Weltreisenden, damals wie heute.«
Marija Bakker, wdr5
»Dieses Buch habe ich richtig gerne gelesen (…), weil die Frau wirklich so gut schreibt, für mich in einer Klasse (mit) Tucholsky und Polgar – da muss man sie etwa ansiedeln – farbig, detalliert, eine eigene Sprech- und Sprachhaltung – wunderbar!«
Ferdinand Quante, wdr5
»Langes Warten auf Einreisevisa und notorischer Geldmangel sind ständige ›Begleiter‹ dieser tour de force. Und doch gelingen der Autorin immer wieder wunderbar poetische, einfühlsame Beschreibungen des Gesehenen und Erlebten.«
Gerhard Kollmer, Wetterauer Zeitung
»Dass die ›Einsame Weltreise‹ nun 130 Jahre nach Alma M. Karlins Geburt, 100 Jahre nach dem Beginn ihrer Reise und 90 Jahre nach der Erstausgabe ungekürzt im AvivA-Verlag erschienen ist, halte ich für einen Glücksfall für mich und für alle zukünftigen Leserinnen und Leser dieses sehr empfehlenswerten Buches.«
Beate Fischer, Schreiblust–Leselust
»(...) ein vielschichtiges Buch (...), welches sowohl Reiseliteratur ist als auch ein emanzipatorisches Werk und ein Stück Geschichte.«
Lynn Benda, Lieschenradieschen reist
»Sie zahlt keinen geringen Preis für ihre Extravaganz und die Verweigerung des Pauschaltourismus.«
Jamal Tuschick, der Freitag
»Wer heutzutage davon spricht, Land und Leute kennenlernen zu wollen, endet oft beim vielzitierten Ritt auf einem Esel. Alma Karlin war wirklich mittendrin. Ihre Sprachkenntnisse waren der Schlüssel zu einem (...) Erlebnis, das allein schon in Buchform zum Schwelgen einlädt.«
Karsten Koblo, aus-erlesen.de
»Eine alleinreisende Frau war 1919 in vielerlei Hinsicht ein Unikum. Nicht nur das macht die Berichte der Alma M. Karlin zum Vergnügen. (...) Wie gut, dass ihre Bücher nun wieder zu lesen sind.«
Barbara Schaefer, mare
»Ihre Reiseberichte sind anschaulich und geistreich, sie zeugen von mitunter schmerzvollen Erfahrungen. Sie betrachtete die Welt mit den Augen einer Frau, Schriftstellerin, Forscherin und als Kind ihrer Zeit.«
Gundula Pause, Mathilde
»Finanziell blieb sie (...) durchweg im Low-Budget-Bereich. Nicht nur in dieser Hinsicht ist ihre Weltreise außergewöhnlich, sondern vor allem bieten der ironisch-kritische Ton sowie der neugierig-nüchterne Blick der Autorin auf das Erlebte und Gesehene eine aufschlussreiche Dokumentation der damaligen Ansichten und Zustände in den bereisten Regionen in Europa, Amerika und Asien.«
Anna Gerstlacher, Virginia
»Durch ihren intimen und lebhaften Schreibstil entstehen intensive Bilder der Reise. Erfrischend ist dabei immer ihr bodenständiger Humor, der auch vor ihr selbst nicht Halt macht.«
Birgit Coufal, WeiberDiwan
»Da sie immer die billigsten Varianten des Reisens wählen musste, berichtet sie vielfach aus einer Perspektive ›von unten‹, lernt aber auch aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Beweglichkeit viele andere Aspekte des Lebens in den bereisten Ländern kennen.«
Rüdiger Sareika, Der Evangelische Buchberater
»Sie war eine Pionierin und ihr Buch liest sich immer noch wie frisch geschrieben.«
Mario Pschera, neues deutschland
»(Karlins) Texte bieten einen spannenden Einblick in die damalige Lebenswelten und sind eine Schatzkiste voller kurzer Geschichten und Begegnungen.«
Annika Grützner, read ost