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Interview mit Doris Hermanns: Deutschlandfunk Büchermarkt vom 15. Juli 2022
Viele von ihnen fanden nach 1933 Zuflucht in Großbritannien: deutschsprachige und vorwiegend jüdische Schriftstellerinnen wie Veza Canetti, Hilde Spiel, Gabriele Tergit und Charlotte Wolff. Sie
kamen anfangs aus Deutschland, später auch aus der Tschechoslowakei und aus Österreich. Einige von ihnen waren bereits berühmt, andere standen erst am Anfang einer möglichen – aber jäh
abgebrochenen – Karriere oder fingen erst im Exil zu schreiben an.
Doris Hermanns widmet sich in ihrem Buch den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Autorinnen im britischen Exil zwischen 1933 und 1945 und entdeckt dabei auch Autorinnen, die von der
Literaturgeschichte ignoriert werden, weil sie ihre Bücher auf Englisch schrieben. Sie fragt nach der Rolle von Herkunft und Sprache für das Leben im Exil und für die Identität als
Schriftstellerin, beleuchtet Netzwerke und Veröffentlichungsmöglichkeiten und gibt aufschlussreiche Einblicke in historische und soziale Zusammenhänge. Sie zeigt, dass der Kreis gar nicht so
klein war, wie man vermuten könnte, und macht deutlich, wie aktuell diese Fragestellungen immer noch und wieder sind.
Schriftstellerinnen im britischen Exil:
Veza Canetti
Elisabeth Castonier
Annette Eick
Anna Gmeyner
Henriette Hardenberg
Mela Hartwig
Anna Maria Jokl
Joe Lederer
Erna Pinner
Hilde Spiel
Gabriele Tergit
Martina Wied
Charlotte Wolff
Hermynia Zur Mühlen
»[Besorgen] Sie sich dieses Buch für ein Kennenlernen und eine Analyse der Schwierigkeiten, mit denen diese Schriftstellerinnen im Exil zu kämpfen hatten. Sie
unterscheiden sich übrigens nicht sehr von den Problemen, mit denen geflüchtete SchriftstellerInnen heute konfrontiert sind.«
Luise F. Pusch, ganz persönlich
»Hermanns zeichnet ein interessantes, vielstimmiges Bild des Lebens im Exil, das in vieler Hinsicht vor allem ein Überleben war – und das die
Karrierechancen gerade für schreibende Frauen nochmals dramatisch reduzierte.«
Bernadette Conrad, Radio SRF 2 Kultur
»Doris Hermanns gewährt unbekannte Einblicke in die Exilliteraturszene in London und stellt die Lebensgeschichten weniger bekannter Autorinnen vor.«
Gabriele Haefs, Jungle World
»Umso ehrenwerter darum, dass die Berliner Autorin Doris Hermanns jetzt eine Chronik veröffentlicht hat, in der sie noch einmal an 58 solcher Frauenschicksale im britischen Exil erinnert.«
Gisa Funck, Deutschlandfunk Büchermarkt
»Es ist faszinierend zu lesen, aus wie vielen Perspektiven sich Doris Hermanns der Emigration der Schriftstellerinnen annähert.«
Bärbel Gerdes, AVIVA-BERLIN
»Doris Hermanns hat ein sehr dichtes und informatives Buch verfasst, das aus verschiedenen Perspektiven auf die Emigration der Schriftstellerinnen
blickt.«
Petra M. Springer, Illustrierte Neue Welt
»Die Autorin, Redakteurin und Übersetzerin Doris Hermanns hat mit ihrem Buch über Schriftstellerinnen im britischen Exil Pionierarbeit
geleistet.«
Heike Frank, Virginia Frauenbuchkritik
»Dieses Buch ist für diejenigen, die über Exil in England arbeiten, von großem Nutzen.«
Deborah Vietor, Exil. Forschung – Erkenntnisse – Ergebnisse
»Die Schicksale verweisen zugleich ins Hier und Jetzt, in eine Welt, in der 84 Millionen Menschen auf der Flucht sind.«
Matthias Glatthor, Stefan Hauck, Börsenblatt
Samstag, 16. März 2024: Lesung in Berlin