Hg. u. m. Nachwort v. Christiana Puschak u. Jürgen Krämer
gebunden, mit Leseband
320 Seiten
ISBN: 978-3-932338-73-1
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Hörtipp: »Ein Fräulein erwacht in einer fremden Wohnung« – Miriam Spies liest 27 Gedichte von Lili Grün und Lessie Sachs, mit musikalischer Begleitung und seit Oktober 2020 hier zu finden.
Mal voller Humor und Selbstironie, mal nachdenklich und melancholisch: Die Gedichte der 1896 in Breslau geborenen deutsch-jüdischen Schriftstellerin Lessie Sachs sind heute zu Unrecht nahezu in Vergessenheit geraten.
Ab 1930 veröffentlichte Lessie Sachs Gedichte und Kurzprosa in renommierten Zeitungen wie der Vossischen, dem Neuen Wiener Tagblatt und dem Simplicissimus. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zerstörte ihre Hoffnungen auf eine Karriere als Schriftstellerin in Deutschland. 1937 konnte sie mit ihrem Mann, dem schlesischen Pianisten und Komponisten Josef Wagner, und der gemeinsamen Tochter in die USA emigrieren. 1944, zwei Jahre nach ihrem Tod, erschien dort die Sammlung »Tag- und Nachtgedichte« mit einem Vorwort von Heinrich Mann.
Neben Reflexionen ihres politischen Engagements während der Revolution 1918/19, Erfahrungen aus der nachfolgenden Zeit im Gefängnis und ihrem Erleben des Exils sind es vor allem scharfsichtige Alltagsbeobachtungen, die Lessie Sachs bestechend elegant und pointiert zu Gedichten und Kurzprosa verarbeitet.
Mit diesem Band erscheinen zahlreiche Gedichte und Prosatexte erstmals in Buchform, darunter viele bislang unveröffentlichte aus dem Nachlass. Herausgegeben und mit einem umfangreichen biografischen Porträt versehen von Christiana Puschak und Jürgen Krämer.
»›Das launische Gehirn‹ entreißt Lessie Sachs dem Vergessen und birgt wahre Schätze. Bereits Veröffentlichtes findet sich neben bislang Unveröffentlichtem, thematisch und sehr geschickt miteinander kombiniert und mit einem ausführlichen Nachwort versehen, ist der Band ein wahrer Lesegenuss, den man nicht nur einmal lesen wird.«
Jana Mikota, Virginia
»(Es geht) in diesem Buch nicht nur um die Vergangenheit. Es gibt Zeilen darin, die sind von erschreckender, ja verstörender Aktualität.«
Arno Widmann, Berliner Zeitung
»Nun sind ihre überraschend modern wirkenden Texte neu zu entdecken – Lyrik und Kurzprosa, eine Zeitreise in die grosse Zeit des Feuilletons. Die Texte spiegeln die Vielseitigkeit einer
melancholischen Dichterin, scharfsichtigen Denkerin und feinen Humoristin.«
Katja Behling, tachles
»Für diese Hommage an eine großartige Humoristin und melancholische Grüblerin gilt vor allem eins: Lesen!«
Ulrike Müller, Wir Frauen
»Lessie Sachs konnte flüchtige Situationen in Sprache einfangen.« [...] »Kleine, witzige, selbstironische Episoden – da fasst sie das ewig Menschliche so, dass wir es
auch noch 80 Jahre später richtig mitempfinden können.«
Judith Wipfler, SRF2 Kultur und Gesellschaft
»In ihren witzig-komischen, zuweilen durchaus melancholischen Gedichten thematisiert sie etwa das Ideal der ›Neuen Frau‹.«
Werner Jung, Junge Welt
»Ihre Kurzprosa ›Ein Buch gibt Antwort‹ behandelt (...) die Erinnerung an die Zeit der Gefangenschaft auf eindrückliche Weise.«
Bernd Zeller, Zwischenwelt
»Ein inspirierender Genuss und eine lohnende (Wieder-)Entdeckung.«
Harenberg Literaturkalender 2021
»Ihre Lyrik geriet in Vergessenheit, ihre Texte bleiben aktuell.«
Gundula Pause, Mathilde
Donnerstag, 21. November 2024: Veranstaltung in Berlin-Tiergarten