Annemarie Weber wurde 1918 in Berlin geboren. Sie arbeitete als Buchhändlerin und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von 1945 bis 1948 als Dolmetscherin bei der britischen Militärregierung in
Berlin. Anschließend war sie als Journalistin, Redakteurin, Lektorin und als Schriftstellerin tätig. In zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Rudolf Lorenzen verheiratet, wurde sie zu einer festen
Größe der Berliner Boheme. Seit den 1960er-Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten und Romane. 1962 erhielt Annemarie Weber den Literaturpreis Junge Generation der Stadt
Berlin.
Der Durchbruch als Schriftstellerin gelang ihr 1966 mit dem Roman »Westend«, der im Berlin der Jahre 1945/46 spielt. »Roter Winter«, in dem Weber kontrastierende Welten aus West-Berliner Dekadenz
und Studentenrevolte aufeinanderprallen lässt, folgte drei Jahre später. 1974 erschien »Die jungen Götter«, der – wie schon »Westend« und »Roter Winter« – autobiografische Züge trägt und im
West-Berlin der 1970er-Jahre angesiedelt ist. Annemarie Weber starb 1991 in Berlin.