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Mit dem Themenschwerpunkt »Medien« läßt sich an eine frühere Ausgabe von Frauen und Film aus dem Jahr 1981 anknüpfen (Heft 29, Mixed Media).
Das Medium Video bildete damals den Schwerpunkt und wurde als Produktionsmittel im Widerstand von Frauen betrachtet. In neueren Filmproduktionen wird vielfach auf errechnete Bilder aus dem
Computer zurückgegriffen. Auf der diesjährigen Berlinale waren drei von vier deutschen Wettbewerbsbeiträgen auf DV gedreht. Die Verleihung des Hauptpreises an einen Animationsfilm stieß bei
vielen auf Kritik.
In den 80er Jahren war die Beschäftigung mit feministischer Filmtheorie und entsprechend -Praxis in bestimmten Kreisen verbreitet. Anstatt von Frauen und Film ließe sich heute von »Gender und
Medien« sprechen. Will und kann man noch etwas machen mit den theoretischen und praktischen Erfahrungen von damals?
Inwiefern bestimmen sie den Blickwinkel auf das Verhältnis von Film und Medien? In welcher Weise fließt der vormals als feministisch bezeichnete Blickwinkel in die Beschäftigung mit Film und
Medien ein?
Die Filmzeitschrift »Frauen und Film« ist die erste feministische filmtheoretische Zeitschrift Europas.
Die Zeitschrift wurde 1974 von der Filmregisseurin Helke Sander in Berlin gegründet, zog 1983 nach Frankfurt am Main und wurde dort im Stroemfeld Verlag zunächst von Karola Gramann, Gertrud Koch
und Heide Schlüpmann, später mit erweitertem Herausgeberinnenkreis herausgegeben.
Nun, nach 47 Jahren, kehrt »Frauen und Film« nach Berlin zurück, um erstmals beim AvivA Verlag zu erscheinen. Die Zeitschrift
befasste sich in den Anfangsjahren vor allem mit den praktischen Bedingungen von Filmproduktion sowie der Ausbildungssituation und setzte sich kritisch mit Sexismus im Film und der Entwicklung
einer feministischen Filmkritik und -geschichtsschreibung auseinander. So spielten Themen wie die Ästhetik des faschistischen Films, Krieg und Kino, Masochismus, Avantgarde und Experiment und in
neuerer Zeit Film und Medien, Autorinnenfilmerinnen und Migration eine Rolle. Zunächst als politisches Agitationsforum gedacht, das sich für die Entwicklung einer Frauenfilmpolitik und -kultur
einsetzte, hatte der erste Umzug nach Frankfurt eine Neuausrichtung der Zeitschrift in der Tradition der Frankfurter Schule mit Fokus auf Filmtheorieentwicklung und Filmgeschichtsschreibung zur
Folge.
Mit der Rückkehr nach Berlin wollen wir diese Tradition fortführen und uns im neuen Heft – nun mit veränderten Vorzeichen – wieder stärker mit vernachlässigten Aspekten der Filmpraxis
auseinandersetzen.