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Experimentelle, avantgardistische Filme gelten als schwierig und qualvoll, vor allem, wenn sie nicht narrativ, und ganz besonders, wenn sie von Frauen gemacht sind. Sie haben innerhalb dieser Hierarchie der Ablehnung den hintersten Platz. Die Verständnislosigkeit oder sogar Feindseligkeit, auf die diese Filme treffen, ist nicht allein mit dem Sexismus der patriarchalen Kultur zu erklären. In dem vorliegenden Heft sollen diese besonderen Gründe Thema sein.
Die Filmzeitschrift »Frauen und Film« ist die erste feministische filmtheoretische Zeitschrift Europas.
Die Zeitschrift wurde 1974 von der Filmregisseurin Helke Sander in Berlin gegründet, zog 1983 nach Frankfurt am Main und wurde dort im Stroemfeld Verlag zunächst von Karola Gramann, Gertrud Koch
und Heide Schlüpmann, später mit erweitertem Herausgeberinnenkreis herausgegeben.
Nun, nach 47 Jahren, kehrt »Frauen und Film« nach Berlin zurück, um erstmals beim AvivA Verlag zu erscheinen. Die Zeitschrift
befasste sich in den Anfangsjahren vor allem mit den praktischen Bedingungen von Filmproduktion sowie der Ausbildungssituation und setzte sich kritisch mit Sexismus im Film und der Entwicklung
einer feministischen Filmkritik und -geschichtsschreibung auseinander. So spielten Themen wie die Ästhetik des faschistischen Films, Krieg und Kino, Masochismus, Avantgarde und Experiment und in
neuerer Zeit Film und Medien, Autorinnenfilmerinnen und Migration eine Rolle. Zunächst als politisches Agitationsforum gedacht, das sich für die Entwicklung einer Frauenfilmpolitik und -kultur
einsetzte, hatte der erste Umzug nach Frankfurt eine Neuausrichtung der Zeitschrift in der Tradition der Frankfurter Schule mit Fokus auf Filmtheorieentwicklung und Filmgeschichtsschreibung zur
Folge.
Mit der Rückkehr nach Berlin wollen wir diese Tradition fortführen und uns im neuen Heft – nun mit veränderten Vorzeichen – wieder stärker mit vernachlässigten Aspekten der Filmpraxis
auseinandersetzen.