Margarete Beutler wurde 1876 im westpommerschen Gollnow (heute Goleniów) geboren und besuchte das Lehrerinnenseminar in Berlin, wo sie bald der Boheme-Szene angehörte. Sie war Mitglied der künstlerisch-literarischen Vereinigung »Die Kommenden«, zu der auch Else Lasker-Schüler, Hans Ostwald und Ernst von Wolzogen gehörten, und sie war diejenige, die Erich Mühsam in den Kreis einführte.
1902 veröffentlichte Beutler nach Beiträgen in Zeitschriften wie dem »Simplicissimus« ihren ersten Gedichtband und zog von Berlin nach München. Dort trat sie vermutlich beim Kabarett »Die Elf Scharfrichter« auf, arbeitete als Redakteurin der Zeitschrift »Jugend« und war als Übersetzerin tätig.
Ihre Söhne Peter Claus und Hans Florian brachte sie in den Jahren 1900 und 1906
zur Welt. 1907 traute der Schriftsteller Christian Morgenstern Beutler mit dem
sechs Jahre jüngeren Autor Kurt Friedrich-Freksa. 1908 erschien, protegiert von Christian Morgenstern, ein zweiter Band »Neue Gedichte« und 1911 der dritte mit dem Titel »Leb wohl,
Bohème«. Ab 1925 lebte Beutler, inzwischen von ihrem Ehemann getrennt, im selbst erworbenen kleinen Blockhaus in Seeheim am Starnberger See unter ärmlichen
Verhältnissen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten lehnte sie den Beitritt in
die Reichsschrifttumskammer ab und verzichtete somit auf weitere Veröffentlichungen. 1939 wurde ihre Ehe mit Freksa geschieden. Beutler starb 1949 in einem Pflegeheim in Gammertingen in der Nähe
von Tübingen.