Unsere Vorschau für das Frühjahr 2026 finden Sie hier.
Bad Mergentheim, München, Hamburg, Berlin – nach dem herrlich turbulenten Büchermarkt-Marathon der vergangenen Wochenenden neigt sich das Jahr nun wirklich dem Ende zu. Doch schon im Januar warten gleich mehrere schöne Veranstaltungen in Berlin und Frankfurt.
Und auch die Vorfreude auf unser Frühjahrsprogramm wächst, zum Beispiel auf »NOW!«, Anna Opels Porträt der Theatermacherin und Anarcho-Pazifistin Judith Malina (ja, die Großmutter in der Addams-Family-Verfilmung von 1991), die im Juni 2026 100 Jahre alt würde, oder auf Ingeborg Gleichaufs etwas andere Annäherung an Ingeborg Bachmann, ebenfalls anlässlich deren 100. Geburtstags. Mehr zu unseren Neuerscheinungen finden Sie in unserer Frühjahrsvorschau. Hier können Sie darin blättern und hier geht es zum Download.
Doch nun wünschen wir Ihnen erst einmal schöne Weihnachts- und Chanukka-Tage! Vielleicht bleibt bei all dem jahreszeitlichen Trubel ja etwas Zeit für entspannte Lektüre, anregende Bücher oder neue Lese-Entdeckungen?
Als kleines, schmales Bändchen hat »Maro« nicht nur das perfekte Geschenk-Format (es passt in jeden Briefkasten), Salome Benidzes Buch ist etwas ganz Besonderes. Nina, Natalia und Ketewan, eigentlich gerade auf einer Geburtstagsparty, finden sich plötzlich an der Seite der georgischen Nationalheldin Maro Makaschwili wieder. 1921 im Alter von 19 Jahren an der Front bei Tabachmela getötet, gilt sie heute als Symbolfigur eines unabhängigen, demokratischen Georgiens. Tatia Nadareischwili hat das Buch mit wunderbaren Illustrationen versehen, Iunona Guruli hat es ins Deutsche übersetzt. Wie aktuell das Thema gerade heute ist, wurde bei der Buchpremiere auf der Frankfurter Buchmesse deutlich, die hier angeschaut werden kann.
Als »ideale(s) Buchgeschenk jenseits des Mainstreams« empfiehlt Buchblinzler »Die Straße der fischenden Katze«. Mit ihrem Roman über das Pariser Exil der 1920er und 1930er Jahre wurde Jolán Földes berühmt, bereits kurz nach dem Erscheinen wurde der Roman in zwölf Sprachen übersetzt. Auf Deutsch konnte der Roman der jüdischen Autorin damals allerdings nur in den Niederlanden veröffentlicht werden. Jetzt ist er in der Übersetzung von Stefan Isidor Klein, von mir herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, bei AvivA erschienen.
»Das Buch von der Stadt der Frauen« stößt weiterhin auf große Begeistertung – und rechtzeitig zu den Feiertagen ist Christine de Pizans Pionierwerk von 1405 nun auch wieder verfügbar: Gerade ist die 5. Auflage erschienen!
Natürlich darf auch im Dezember die Indiebookchallenge nicht fehlen: »Lies ein Buch, das ein minimalistisches Cover hat«, #MinimalistischesCover. Wir empfehlen Vor den Hohen Feiertagen gab es ein Flüstern und Rascheln im Haus von Esther Dischereit und Frauen und Film, Heft 72, Archive! Hier finden Sie weitere AvivA-Tipps zur Indiebookchallenge.
Auf einen schönen Jahresausklang und ein gutes Jahr 2026!
Ihre Britta Jürgs
Maro
1921 wird die 19-jährige Maro Makaschwili an der Front bei Tabachmela getötet. Sie wird zur Symbolfigur eines unabhängigen, demokratischen Georgiens. Nina, Natalia und Ketewan, eigentlich gerade auf einer Geburtstags-party, finden sich plötzlich an der Seite der jungen Frau wieder.
Die Straße der fischenden Katze
In einer schmalen, dunklen Gasse im Pariser Quartier Latin wohnt die ungarische Familie Barabás. Im Viertel treffen die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Ländern Europas aufeinander – vom russischen Bankier bis zum spanischen Anarchisten. Sie alle versuchen, sich im Pariser Exil der 1920er und 1930er Jahre zurechtzufinden. Doch die politischen Ereignisse bringen ihr Leben immer wieder durcheinander.
Gaby Babić, Anke Zechner (Hg.)
Generationen
Frauen und Film, Heft 73
In der Filmwissenschaft ist »Generation«, anders als »race«, »Klasse« oder »Gender«, keine gängige Begriffs- oder gar Analysekategorie. Was kann mit einem feministischen Blick auf Generationen für Film und Kino gewonnen werden?
Ingeborg Bachmann – Die Widerspenstige
Wie kann man sich Ingeborg Bachmann heute noch nähern? Sind ihr nicht allzu viele auf der Suche nach dem, was Person und Werk ausmachen, allzu nahe gekommen?
Anna Opel
NOW! Judith Malina und das Living Theatre
Lässt sich die Welt reparieren mit Kunst? Nur mit Kunst, sagt die jüdische Anarcho-Pazifistin Judith Malina. NOW! folgt ihrem ereignisreichen Leben.
Good-bye für heute
Berlin 1926: Die junge Medizinstudentin Karin lebt mit ihrer Mutter, der gebürtigen US-Amerikanerin Jean, und ihrem Zwillingsbruder Erhard nach dem Tod des Vaters im einstigen Stadtdomizil der Familie am Lützowplatz. Doch nicht nur die einst herrschaftliche Wohnung ist nach dem Krieg geteilt und zimmerweise vermietet, auch durch die Familie ziehen sich Risse.
Alles – bloß nicht vage! Die portugiesische Dichterin Florbela Espanca
Die autobiografische Poesie der 1894 geborenen und 1930 gestorbenen Dichterin Florbela Espanca steht für den weiblichen Aufbruch in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unerschrocken, unersättlich, ungebändigt: alles – bloß nicht vage.
Sand im patriarchalen Getriebe
1975, vor 50 Jahren, wurde der erste Frauenbuchladen in Deutschland gegründet, nahezu zeitgleich entstanden die ersten deutschen Frauenverlage. Doris Hermanns erzählt die Geschichte der Frauen-Buch-Bewegung von ihren Anfängen bis heute und macht deutlich, wie vielfältig – und wie international – diese von Anfang an war und ist.
150. Geburtstag am 30. Juni 2025
Die Bräutigame der Babette Bomberling
Unser Lieblingsroman von Alice Berend über eine Sargfabrikantengattin, die einen Bräutigam für ihre Tochter sucht. Mit viel Witz und Humor schildert Berend reich
gewordene Kleinbürger und verarmte Adlige, Langzeitstudenten und aufstiegsbegierige Parvenüs im Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts. Einfach köstlich!
Amelie Soyka (Hg.)
Tanzen und tanzen und nichts als tanzen
Sie haben den Tanz revolutioniert und beeinflussen ihn bis heute: Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman. Ein Buch für all diejenigen, die in das turbulente kulturelle Geschehen der 1920er Jahre eintauchen wollen, die sich für zeitgenössischen Tanz begeistern und dessen Wurzeln erkunden möchten sowie für Liebhaber:innen der Tanz- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts – jetzt in der 3. Auflage!