Frauenbilder in der Literatur: Lili Grün
Ende August wurde in Hellersdorf der Lili-Grün-Weg eingeweiht.
Die 1904 in Wien geborene Lili Grün kam Ende der 1920er Jahre nach Berlin und gründete dort zusammen mit
Freundinnen und Freunden ein literarisch-politisches Kabarett.
Zurück in Wien, verarbeitete sie ihre Erfahrungen in ihrem Debütroman »Alles ist Jazz« um die junge Schauspielerin Elli und deren Karriereträume und Existenznöte. Neben zwei weiteren Romanen ( »Zum Theater!« und »Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit ...«) veröffentlichte Lili Grün zahlreiche Gedichte und Kurztexte: Frech, unverblümt und selbstironisch erzählt sie darin von Verliebtheit und Ernüchterung, schier endlosen Großstadttagen und rasch zu verdrängenden Nächten. Unter dem Titel »Mädchenhimmel!« erstmals in Buchform erschienen, wurde die Sammlung 2014 für die HOTLIST nominiert und mit dem Melusine-Huss-Preis ausgezeichnet.
Nach der nationalsozialistischen Okkupation 1938 durfte Lili Grün als Jüdin nicht mehr publizieren; verarmt und lungenkrank blieb ihr die Emigration ins Ausland verwehrt. Sie wurde 1942 deportiert und ermordet.
Lili-Grün-Biografin und -Herausgeberin Anke Heimberg und Verlegerin Britta Jürgs stellen die Schriftstellerin und ihre Romane und Kurztexte vor.
In Kooperation mit dem FrauenNetz Marzahn-Hellersdorf
und der AG Erinnerungskultur des Bündnisses für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf.
Eintritt 1,-.
19. Oktober 2017
15.00 Uhr
Frauentreff HeLLMa
Marzahner Promenade 41
12679 Berlin